Bevor ich 2010 das erste Mal nach Istanbul gereist bin habe ich neben allerlei Tips, was ich mir dort unbedingt ansehen müsse auch den eindringlichen Rat bekommen, einen Stadtteil auf jeden Fall zu meiden: Tarlabaşi. "Da hat sich lange Zeit nicht mal die Polizei reingetraut" lautete der finale Satz des
Ortskundigen, dem die eine oder andere bildhafte Beschreibung vorangegangen war, mit welchen misslichen Situationen zu rechnen sei, sollte ich dennoch einem Besuch des Viertels nicht widerstehen können. Wo genau der gefährliche Sündenpfuhl sich befinde, in dem Kriminelle, Transvestiten, Drogendealer und Meuchelmörder mir entgegenlauern würden, wollte ich gern wissen, nicht dass ich unabsichtlich dort hineinliefe. "Vom Taksimplatz rechts, steil bergab" lautete die Antwort und in meinem Kopf entstand das Bild einer engen, kleinen dunklen Gasse die ins Verderben hinein und möglicherweise nicht mehr herausführt.
Before I went on my first trip to Istanbul in 2010 I got quite some advices and recommendations where to go and what to see. But there also was one advice, where I definitely shouldn't go: Tarlabaşi. "For a long time even the police didn't go to Tarlabaşi." Cenk told me, giving some vivid expressions of what might happen, if I couldn't resist a visit, nevertheless. So I asked him, where this cesspool of inquity was, where the criminals, transvestites, drug dealers and assassins would lie in wait for me, so I could prevent walking into it unintentionally. "Way down the Taksim-Square on your right side." Cenk answered and I immediately imagined a small and dark lane, leading me to perdition, probably not offering any point of return.
"Es ranken sich eine Menge Mythen darum, was in armen Gegenden vorkommt, was in Slums passiert." antwortet David Harvey, Professor der Anthropologie und Geographie aus New York auf die Frage, wie er die Kriminalisierung der Armen als Argument für städtische Erneuerung entkräften könne. Gestellt wurde ihm die Frage
in diesem Video, das Jonathan Lewis für seinen Blog
Tarlabaşi Istanbul, den er gemeinsam mit Constanze Letsch schreibt, gedreht hat.
Tarlabaşi verbirgt sich hinter keiner kleinen, dunklen Gasse. Tarlabaşi ist ein Teil vom bekannten Stadtteil Beyoglu, allerdings jenseits des Tarlabaşi Boulevard, da wo eben kaum jemand hingeht, der nicht dort wohnt.
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"There's a lot of mythology which goes on about what exists in poor neighbourhoods, what goes on in slums" David Harvey, a distinguished Professor for Anthropology and Geography, living and working in New York, answers on the question how he can rebut the criminalisation of the poor as an argument for urban renewal. Jonathan Lewis made this
video-interview with David Harvey for his blog
Tarlabaşi Istanbul, which he's running together with Constanze Letsch.
Tarlabaşi doesn't hide behind a small and dark lane. Tarlabaşi is a part of famous Beyoglu, just on the other, on the wrong side of the road: the Tarlabaşi Boulevard. Only a few people come to Tarlabaşi, not very many, who doesn't live there.
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